Dr. jur. Hajo Rauschhofer

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Über Dr. jur. Hajo Rauschhofer

Dr. jur. Hajo Rauschhofer, Fachanwalt für Informationstechnologierecht, berät seit 1996 als Rechtsanwalt im Bereich IT-Recht und Internet-Recht. Als empfohlener Anwalt für IT- und Medienrecht ist er als einer der ersten Rechtsanwälte mit einer eigenen Website im Internet präsent (http://www.rechtsanwalt.de). Im Jahre 2000 promovierte er zum Thema „Mediendienste im World Wide Web“.

Auskunft bei Rechtsverletzung: Auktionshaus muss Täter nennen

Internet World Business, 05/05, S. 18 Gilt auch für eBay: Auktionshäuser müssen Betroffenen Name, Anschrift und erzielte Umsätze eines Rechtsverletzers nennen. Im konkreten Fall Fall sprach das Landgericht Hamburg (Az.: 312 O 1052/03) dem Kläger einen Auskunftsanspruch zu. Damit hat es eine wichtige Basis für die Geltendmachung von Ansprüchen gegen den Verletzer geschaffen. Die Kammer leitete den Anspruch aus § 242 BGB ab und verneinte entgegenstehende datenschutzrechtliche Aspekte. Dem Gesetzgeber könne „nicht unterstellt werden, dass er in dieser Weise Rechtsverletzer privilegieren will, die für ihr verbotenes Tun Telediensteanbieter in Anspruch nehmen“, so die Richter. Praxistipp. Bei der Geltendmachung [...]

von |Montag, 11. April 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

Riskant: Thumbnails in Suchmaschinen

Internet World, 08/05, S. 21 Wie viel fremder Inhalt darf in Trefferlisten von Suchmaschinen enthalten sein? Die Frage ist heikel, wie aktuelle Urteile zeigen. Das Amtsgericht Bielefeld wies die Klage eines Fotografen auf Schadensersatz wegen der Nutzung seiner Bilder in der verkleinerten Form von so genannten „Thumbnails“ in den Suchergebnissen einer Bildsuchmaschine ab. In der Urteilsbegründung stellte das Gericht fest, die Nutzung der zwischengespeicherten Bilder im Suchmaschinenindex unterläge der Privilegierung des § 10 Teledienstegesetz (TDG) (Az.: 5 U 194/03). Urteilsanalyse Für das Gericht war entscheidend, dass die Bildsuchmaschine zur schnelleren Wiedergabe der Suchergebnisse zwar Bildmaterial speichere und damit [...]

von |Samstag, 26. März 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

„Jein“ zur Telefonnummer im Impressum

Internet World Business, 06/05, S. 20 Bislang zählten Telefonnummern zu den selbstverständlichen Pflichtangaben im Impressum – zu Unrecht, urteilte nun das OLG Hamm. Im zu entscheidenden Fall ging es um einen Versicherer im Bereich der Kraftfahrzeugversicherung, dessen Akquisition bewusst und ausschließlich über das Internet erfolgt. In seinem Impressum finden sich unter anderem die Postanschrift und die E-Mail-Adresse, indes keine Telefonnummer. Erst nach dem Abschluss eines Versicherungsvertrages teilt der Versicherer eine Telefonnummer mit. Ein Interessent kann Anfragen an den Anbieter richten; diese wurden zeitnah beantwortet. Das Oberlandesgericht Hamm (Az.: 20 U 222/03) verneinte die Verpflichtung zur Angabe einer Telefonnummer mit der [...]

von |Dienstag, 22. März 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

Haftung bei Online-Anzeigen

Internet World Business, 05/05, S. 20 Ein Online-Anbieter von Kontaktanzeigen muss die veröffentlichten Texte nur auf offensichtliche Rechtsverstöße hin prüfen. Das Kammergericht Berlin (Az.: 10 U 182/03) entschied im Fall von Kontaktanzeigen, dass ein Anbieter grundsätzlich nur dann für den Inhalt verantwortlich ist, wenn er positive Kenntnis von dem persönlichkeitsrechtsverletzenden Inhalt hat. Im entschiedenen Fall wurde eine Kontaktanzeige ohne Wissen der Klägerin in das Angebot der Beklagten eingestellt. Das Gericht verneinte wegen § 11 TDG mangels Kenntnis der Beklagten einen entsprechenden Schadensersatzanspruch und wies darauf hin, dass ein solcher allenfalls in Betracht käme, wenn eine Verletzung evident ersichtlich sei. [...]

von |Donnerstag, 17. März 2005|2005, Internet-/Onlinerecht, Medienrecht|

Haftung des Admin-C für Inhalte

Internet World Business, 06/05, S. 20 Neben dem Inhaber einer Domain ist auch ein Admin-c für Wettbewerbsverstöße haftbar. Das LG Bonn entschied, dass den administrativen Kontakt (Adminc) für eine DE-Domain neben deren Inhaber die Haftung für Wettbewerbsverstöße auf der dazugehörigen Seite treffen kann (LG Bonn, Az.: 5 S 197/04). Entscheidung Das Gericht bestätigte ein Urteil des AG Bonn, wonach ein Kläger die Erstattung von Kosten einer berechtigten Abmahnung auch vom Admin-c verlangen kann. Die Kammer sah es als gerechtfertigt an, die Haftung über Kennzeichenrechtsverstöße hinaus auf wettbewerbsrechtliche Inhalte zu erstrecken. Dies wurde unter anderem damit begründet, dass die [...]

von |Sonntag, 6. März 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

Versandkosten bei Online-Shops, Beitrag in der Internetworld

Internet WORLD 06/05, S. 20 Versandkosten klar erkennbar Das hanseatische Oberlandesgericht verurteilte einen Internetprovider, der damit zusammenhängende Waren im Wege des Versandhandels vertreibt, wegen nicht ausreichender Kennzeichnung von Versandkosten. Dieser hatte neben dem Preis für eine ISDN-Karte nur ein Sternchen sowie neben der Produktinformation nur einen Link mit „mehr Info“ aufgeführt. Auf der Folgeseite erschien erst nach drei Seiten am unteren Ende der Hinweis auf die Versandkosten (Hanseat. OLG, Az. 5 U 128/04). Urteilsanalyse Das Urteil stützt einmal mehr das Gebot der Transparenz in der Preiswerbung. Danach müssen Versandkosten dem Angebot oder der Preiswerbung eindeutig zugeordnet sowie leicht [...]

von |Sonntag, 6. März 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

Widerrufsrecht auch bei gewerblichen Internet-Auktionen – Verbraucherschutz auch bei Online-Auktionen

Internet WOLRD, 01/05, S. 18 Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied mit Urteil vom 3.11.2004, dass auch für Internet-Auktionen gewerblicher Anbieter das Widerrufsrecht gem. § 312 d Abs. 1 BGB zu Gunsten von Verbrauchern gilt (Az. VIII ZR 375/03). Urteilsanalyse Im zu entscheidenden Fall ging es um ein Diamant-Armband mit Industriediamanten und plattierter Goldauflage, das dem Bieter nicht gefiel. Der Bieter widerrief daraufhin den Vertrag und verweigerte die Abnahme und Bezahlung des Armbands. Der Händler verklagte den Bieter auf Zahlung des Kaufpreises, blieb jedoch in allen Instanzen erfolglos. Der BGH bestätigt mit seinem Urteil die bereits in der juristischen Literatur [...]

von |Donnerstag, 6. Januar 2005|2005, Internet-/Onlinerecht|

Maxem IV – OLG Köln, Az. 20 W 1/05

Zur Frage der Zulässigkeit eines Ordnungsgeldantrages nach Verkündung eines BGH-Urteils bei Domain-Freigabe vor Urteilszustellung.  Die Beantragung eines Ordnungsgeldes vor Freigabe einer Domain aber auch vor Zustellung des Urteils ist unzulässig. Ein Ordnungsgeldanordnungsantrag ist nur zulässig, wenn die allgemeinen Zwangsvollstreckungsvoraussetzungen nach § 750 ZPO vorliegen; diese setzen die Zustellung des Urteils voraus. Beschluss OLG Köln als PDF zum Download Hinweis: Die Entscheidung des BVerfG über die Annahme der Verfassungsbeschwerde steht aus. Links zum Thema: Berichterstattung Maxem.de 

von |Donnerstag, 6. Januar 2005|2005, Domainrecht, Markenrecht|

eBay: Meinung ist frei – keine Löschung von Bewertungen

internet WOLRD 11/04, S. 17 Mit Urteil vom 18.2.2004 entschied das Landgericht Düsseldorf, dass der Anbieter einer eBay-Auktion hinzunehmen hat, dass Tatsachenbehauptungen, die nicht offensichtlich unwahr sind, in dem von eBay vorgesehenen Bewertungsverfahren veröffentlicht werden (Az.: 12 O 6/04). Im entschiedenen Fall hatte ein Anbieter bei einer Nahrungsmittelergänzung die Menge vom 750 mg eines bestimmten Wirkstoffs pro Kapsel angegeben. Im Rahmen des Bewertungsverfahrens äußerte der Gegner, dass die Kapseln lediglich 400 mg des Wirkstoffs enthielten, was der Anbieter nicht entkräftete. Auch sah das Gericht die Formulierung, wonach der Anbieter falsche Werte „vorgaukle“ noch von der Meinungsfreiheit gedeckt.

von |Montag, 22. November 2004|2004, Internet-/Onlinerecht|

IT-Outsourcing – Auslagerung vertraglich Regeln

Internetworld, 11/04, S. 42f. Nach draußen, IT-Outsourcing - Auslagerung vertraglich Regeln, III. IT Outsourcing und SLAs Wenngleich am Markt zunehmend Zeichen für einen konjunkturellen Aufschwung zu erkennen sind, so hat die angespannte Wirtschaftslage der Vergangenheit doch ihre Spuren hinterlassen. Im Zuge dessen haben sich viele Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und dabei andere Aktivitäten kostensenkend ausgelagert. Dem Outsourcing des gesamten IT-Bereichs kommt dabei besondere Bedeutung zu, wie aktuelle Verhandlungen von T-Systems mit Daimler-Chrysler, Airbus und der WestLB verdeutlichen. Die Versicherungsbranche wird folgen, wobei hier weitergehende rechtliche Hürden wegen des besonderen Schutzes von Patientendaten noch zu bewältigen sein werden. [...]

von |Samstag, 13. November 2004|2004, Content, EDV-/Vertragsrecht, IT-Recht|