2008

Internationale Zuständigkeit bei Urheberrechtsverletzung

Verfalldatum nach einem Jahr unwirksam, Internet World Business, 04-2008, Seite 12 Auch vor dem Oberlandesgericht München hat Amazon im Streit um die beschränkte Gültigkeitsdauer von Gutscheinen eine Niederlage einstecken müssen. Das OLG München bestätigte das vorinstanzliche Urteil gegen den Internetversender, wonach die Gültigkeitsbeschränkung eines Gutscheins auf ein Jahr unwirksam ist (Az.: 29 U 3193/07). Die Münchner Richter bewerteten diese Beschränkung als doppelte Benachteiligung des Verbrauchers, da der Zeitraum für die Geltendmachung des Anspruchs "auf höchstens ein Drittel des vom gesetzlichen Leitbild Vorgesehen herabgesetzt" wird. Zum anderen würde durch den vollständigen Wegfall des Anspruchs ausgeschlossen, dass mit unverjährten Ansprüchen aufgerechnet werden [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2008, Urheberrecht|

Wettbewerbsrecht: Streitwert bei Wettbewerbssachen, Haftung von Suchmaschinenbetreibern

Internet World Business, 19-2008, Seite 10 Das OLG Nürnberg hatte jüngst einen Fall zu entscheiden, bei dem es um Suchergebnisse ging, die für die Verletzung eines Persönlichkeitsrechts sprachen (Az.: 3 W 1128/08). Die Richter versagten einem Prozesskostenhilfeantrag und der dahinter stehenden Unterlassungsklage die Erfolgsaussichten, weil auch nach Zugang der Abmahnung mangels klarer Rechtsgutverletzung keine Löschung und Überprüfung zuzumuten sei. Ein Suchmaschinenbetreiber sei vor Abmahnung grundsätzlich nicht Störer einer (behaupteten) Rechtsgutverletzung. Nach Zugang einer Abmahnung erstreckt sich die Prüfpflicht nur auf die Überprüfung der durch die Abmahnung konkret bezeichneten Webseiten. Praxistipp: Soll ein Suchmaschinenbetreiber wegen einer Rechtsgutverletzung, beispielsweise einer Markenrechtsverletzung, in [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2008, Wettbewerbsrecht|

Privatnutzung und Werbung – Wo beginnt „Handeln im geschäftlichen Verkehr“?

Internet World Business, 06-2008, Seite 12 Der Inhaber der Domain Studi.de betrieb seit 1998 eine Informationsseite, auf der er insbesondere Rubriken zu Flugsport, Abitur und Studienveranstaltungen vorhielt. Der Domainname Studi.de ist dem Nachnamen des Domaininhabers entlehnt und wird seit vielen Jahren als dessen Spitzname benutzt. Der Fall Durch Einbindung eines Flash-Objekts des Wetterdienst-Portals Wetter.de wies die Seite neben den Wetterdaten in diesem Flash-Objekt verlinkte Werbung zu Klingeltönen auf. Der Domaininhaber erhielt für die diesbezügliche Werbung keine Vergütung; jedoch wurde ihm damit seitens Wetter.de im Gegenzug ermöglicht, Wetterdaten kostenlos bereitzustellen. Die griffige Domain Studi.de weckte das Interesse eines Käufers. [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht|

Urheberrecht: Vorsicht bei fremden Bildern

Internet World Business, 17-2008, Seite 10 Wer auf seiner Website Bilder zur Illustration oder Dekoration verwenden möchte, muss die Rechte mehrerer Personenkreise beachten. Fotografien sind urheberrechtlich als Lichtbildwerke, also Fotografien mit einer geistig-schöpferischen Leistung, oder als einfache Fotografien geschützt; letztere unterliegen dem Leistungsschutz. Möchte ein Anbieter ein Bild auf seiner Website nutzen, bedarf es folglich der vorherigen Einräumung bestimmter Nutzungsrechte durch den Rechteinhaber, insbesondere des Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19a Urhebergesetz). Sind auf dem Foto Menschen abgebildet, müssen deren Rechte berücksichtigt werden. Bei einem Bild, das ein Fotomodell zeigt, muss also nicht nur das Urheberrecht des Fotografen beachtet werden, [...]

von |Freitag, 11. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht, Urheberrecht|

Gerichte sind sich über die Verwendung von Markennamen als Adwords uneins

Die Suchergebnisse bei Google sind zweigeteilt: Im sogenannten "Natural Ranking" listet die Suchmaschine gefundene Websites automatisch auf. Um auf der Google-Seite in der rechten Spalte unter "Anzeigen" zu erscheinen, muss ein Websitebetreiber im Google-Adwords-Programm bestimmte Suchbegriffe buchen. Hierbei können sowohl identische Begriffe wie auch vergleichbare Begriffe ("weitgehend passende Keywords") für eine Anzeigenschaltung ausgewählt werden. Während der Einsatz generischer Keywords (zum Beispiel "Klebstoff") regelmäßig unproblematisch ist, hatten sich die Gerichte mit der Frage auseinanderzusetzen, ob die Verwendung fremder Kennzeichen (zum Beispiel "UHU") eine Marken- oder Wettbewerbsverletzung darstellt. Geklärt: Meta-Tags Während der Bundesgerichtshof bei der Verwendung einer fremden Bezeichnung als "Meta-Tag" oder [...]

von |Freitag, 11. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

Medienrecht: Vorsicht bei vielen Klägern, Drittunterwerfungserklärungen bedürfen eines geeigneten Adressaten

Internet World Business, 15-2008, Seite 12 Aufgrund komplizierter Informationspflichten und einer sich ändernden Rechtsprechung kommt es immer wieder zu Rechtsverstößen durch fehlerhafte Widerrufsbelehrungen oder unwirksame Klauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Bei berechtigter Abmahnung durch einen Mitbewerber hat der abgemahnte Webhändler eine Unterlassungserklärung abzugeben sowie die Kosten der Abmahnung zu tragen. Mahnen gleich mehrere Mitbewerber wegen des identischen Verstoßes ab, hilft das Mittel der sogenannten Drittunterwerfungserklärung, mit der durch Abgabe nur einer Unterwerfungserklärung gegenüber einem einzelnen Abmahner auch gegenüber den anderen Mitbewerbern die Wiederholungsgefahr ausgeräumt werden kann. Hierzu bedarf es allerdings einer Unterwerfungserklärung gegenüber einer Stelle, die geeignet erscheint, den Verletzer [...]

von |Freitag, 11. Januar 2008|2008, Medienrecht|

Internetrecht: Händler auch bei Portal impressumspflichtig

Internet World Business, 17-2008, Seite 10 Das OLG Düsseldorf verurteilte einen Händler, der sich auf einem Händlerportal eingetragen hat, wegen eines unvollständigen Impressums zur Unterlassung. Der Händler hatte im Rahmen seines Eintrags in die Datenbank der Händlerportalseite die Handelsregisterangaben nicht angeführt und bei der Umsatzsteueridentifikationsnummer angegeben "nicht vorhanden", obgleich es sich um eine KG handelte. Das Gericht erblickte darin einen Verstoß gegen die Impressumspflicht aus Paragraf 5 Absatz 1 Telemediengesetz (TMG) und zudem einen Wettbewerbsverstoß nach Paragraf 4 Nummer 11, Paragraf 3 UWG (Az.: 1-20 U 17/07). Die Richter betonten, dass bei fehlenden oder sogar falschen und irreführenden Pflichtangaben bei [...]

von |Mittwoch, 2. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht|