Internet-/Onlinerecht

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Irreführende Werbung kann strafbar sein

Internet World Business, 19-2007, Seite 12 Das Amtsgericht Königstein/Ts. verurteilte den Anbieter eines Schlüsseldienstes wegen vorsätzlicher irreführender Werbung zu einer Geldstrafe, weil dieser wahrheitswidrig in regionalen Branchenverzeichnissen vorgespiegelt hatte, er sei in der betreffenden Region auch präsent (Az.: 7400 Js 205867/02 WI). Die wenigsten wissen, dass man wegen irreführender Werbung nicht nur zivilrechtlich in Anspruch genommen, sondern auch bestraft werden kann, wenn diese durch unwahre Angaben den Anschein eines besonders günstigen Angebots hervorruft und in öffentlichen Bekanntmachungen für einen größeren Kreis von Personen bestimmt ist (§ 16 UWG). Für eine solche Vorsatztat genügt es, wenn der Anbieter in der Absicht [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2007, Internet-/Onlinerecht, Strafrecht, Wettbewerbsrecht|

Domainrecht: Wann haftet der Admin-C?

Die Rolle des administrativen Ansprechpartners für eine Domain ist unklar, Internet World Business, 08-2007, Seite 8 Der Inhaber einer .de-Domain muss keine natürliche Person sein, sie kann auch einer Firma gehören. In der Whois-Datenbank der Denic werden ein technischer (Tech-C) und ein administrativer Ansprechpartner (Admin-C) aufgeführt. Letzterer ist der Bevollmächtigte für alle administrativen Vorgänge rund um die Domain – und Anlaufpunkt für rechtliche Streitigkeiten. Bei Unternehmen muss der Admin-C nicht gleich der Inhaber sein, oft ist er nur der IT-Leiter. Ausländische Unternehmen, die eine .de-Domain registrieren wollen, benötigen hierzu eine Person mit ladungsfähiger Adresse in Deutschland. Der Admin-C ist also der [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2007, Domainrecht|

Prüf- und Handlungspflichten für Forenbetreiber

Internet World Business, 20-2007, Seite 10 Das LG Hamburg hat entschieden, dass ein Forenbetreiber für die rechtswidrige Zugänglichmachung eines Fotos durch einen Dritten als Mitstörer verantwortlich sein kann (Az.: 308 O 245/07). Die Richter stellten fest, dass die "Ermöglichung der öffentlichen Zugänglichmachung von Fotografien über ein Internetforum durch Dritte (É) die keinesfalls unwahrscheinliche Möglichkeit birgt, dass von den Dritten solche Rechtsverletzungen begangen werden. Das löst Prüf- und gegebenenfalls Handlungspflichten aus, um der Möglichkeit solcher Rechtsverletzungen vorzubeugen". Praxistipp: Mit Blick auf die neue BGH-Rechtsprechung zum Angebot von Rolex-Imitaten bei Ebay (Az.: I ZR 35/04) hat es das Gericht am [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2007, Internet-/Onlinerecht, Medienrecht|

Wer mit Resultaten von Produkttests wirbt, muss Rahmenbedingungen beachten

Internet World Business, 11-2007, Seite 10 Die Bedeutung von Testergebnissen für den Absatz von Markenprodukten darf nicht unterschätzt werden. Bereits vor Jahren ermittelte beispielsweise die Stiftung Warentest in Berlin, dass 75 Prozent aller Produkte, die von den Warentestern mit "befriedigend" oder schlechter bewertet wurden, innerhalb eines Jahres entweder vom Markt genommen oder vom Hersteller deutlich modifiziert wurden. Und eine Auszeichnung wie "Europas Digitalkamera des Jahres" kann – so sehen es Branchen-Insider – den Absatz des solchermaßen gekürten Geräts um bis zu 60 Prozent nach oben treiben. Allerdings müssen bei der Verwendung von Testergebnissen zu Werbezwecken einige Dinge beachtet werden, sonst [...]

von |Samstag, 12. Januar 2008|2007, Internet-/Onlinerecht|

Gerichte sind sich über die Verwendung von Markennamen als Adwords uneins

Die Suchergebnisse bei Google sind zweigeteilt: Im sogenannten "Natural Ranking" listet die Suchmaschine gefundene Websites automatisch auf. Um auf der Google-Seite in der rechten Spalte unter "Anzeigen" zu erscheinen, muss ein Websitebetreiber im Google-Adwords-Programm bestimmte Suchbegriffe buchen. Hierbei können sowohl identische Begriffe wie auch vergleichbare Begriffe ("weitgehend passende Keywords") für eine Anzeigenschaltung ausgewählt werden. Während der Einsatz generischer Keywords (zum Beispiel "Klebstoff") regelmäßig unproblematisch ist, hatten sich die Gerichte mit der Frage auseinanderzusetzen, ob die Verwendung fremder Kennzeichen (zum Beispiel "UHU") eine Marken- oder Wettbewerbsverletzung darstellt. Geklärt: Meta-Tags Während der Bundesgerichtshof bei der Verwendung einer fremden Bezeichnung als "Meta-Tag" oder [...]

von |Freitag, 11. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

Urheberrecht: Vorsicht bei fremden Bildern

Internet World Business, 17-2008, Seite 10 Wer auf seiner Website Bilder zur Illustration oder Dekoration verwenden möchte, muss die Rechte mehrerer Personenkreise beachten. Fotografien sind urheberrechtlich als Lichtbildwerke, also Fotografien mit einer geistig-schöpferischen Leistung, oder als einfache Fotografien geschützt; letztere unterliegen dem Leistungsschutz. Möchte ein Anbieter ein Bild auf seiner Website nutzen, bedarf es folglich der vorherigen Einräumung bestimmter Nutzungsrechte durch den Rechteinhaber, insbesondere des Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19a Urhebergesetz). Sind auf dem Foto Menschen abgebildet, müssen deren Rechte berücksichtigt werden. Bei einem Bild, das ein Fotomodell zeigt, muss also nicht nur das Urheberrecht des Fotografen beachtet werden, [...]

von |Freitag, 11. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht, Urheberrecht|

Internetrecht: Händler auch bei Portal impressumspflichtig

Internet World Business, 17-2008, Seite 10 Das OLG Düsseldorf verurteilte einen Händler, der sich auf einem Händlerportal eingetragen hat, wegen eines unvollständigen Impressums zur Unterlassung. Der Händler hatte im Rahmen seines Eintrags in die Datenbank der Händlerportalseite die Handelsregisterangaben nicht angeführt und bei der Umsatzsteueridentifikationsnummer angegeben "nicht vorhanden", obgleich es sich um eine KG handelte. Das Gericht erblickte darin einen Verstoß gegen die Impressumspflicht aus Paragraf 5 Absatz 1 Telemediengesetz (TMG) und zudem einen Wettbewerbsverstoß nach Paragraf 4 Nummer 11, Paragraf 3 UWG (Az.: 1-20 U 17/07). Die Richter betonten, dass bei fehlenden oder sogar falschen und irreführenden Pflichtangaben bei [...]

von |Mittwoch, 2. Januar 2008|2008, Internet-/Onlinerecht|

Gewerblich oder nicht bei Ebay

Internet World Business 09-2007, Seite 11 Das OLG Frankfurt entschied, dass auch der Verkauf aus einer privaten Stempelsammlung als gewerbliche Tätigkeit einzustufen sei (Az.: 6 W 27/07), da der Verkäufer im entschiedenen Fall 484 (bewertete) Geschäfte innerhalb eines Jahres ausübte. Diese setzt ein selbstständiges und planmäßiges, auf eine gewisse Dauer angelegtes Anbieten entgeltlicher Leistungen am Markt voraus (BGH, Az.: VIII ZR 173/05), wobei eine Gewinnerzielungsabsicht nicht notwendig erforderlich ist. Auch wenn der Verkauf nur aus einer privaten Sammlung erfolgte, sahen die Richter in der Planung des Verkaufs von weit über 100.000 postgeschichtlichen Belegen die Voraussetzungen einer gewerblichen Tätigkeit als erfüllt [...]

von |Samstag, 6. Oktober 2007|2007, Internet-/Onlinerecht|

Pflichtangaben in geschäftlichen E-Mails

Internet World Business, 18-2007, Seite 10 Seit Einführung des Gesetzes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) sind Gewerbetreibende zur Nennung bestimmter Angaben in Handelsbriefen verpflichtet – dazu gehören auch geschäftliche E-Mails. Ungeklärt ist derzeit die Frage, ob das Fehlen solcher Angaben in einer geschäftlichen E-Mail einen Wettbewerbsverstoß darstellt, der abgemahnt werden kann. Für den "Offline-Bereich" entschied nun das OLG Brandenburg (Az.: 6 U 12/07), dass bei einem Gewerbetreibenden, der den Firmennamen sowie die Anschrift und Telefonnummer angegeben hat, das Fehlen des Inhabers mit Vor- und Zunamen keinen Wettbewerbsverstoß darstellt, da der Inhaber der Firma dadurch keinen Wettbewerbsvorteil [...]

von |Donnerstag, 6. September 2007|2007, Internet-/Onlinerecht|

Surfen am Arbeitsplatz – Fristlose Kündigung selbst bei exzessiver privater Nutzung nicht möglich

Internet World Business, 18-2007, Seite 10 Die Nutzung geschäftlicher Systeme für private Zwecke ist – auch bei Unternehmen aus der Onlinebranche – immer wieder Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das Bundesarbeitsgericht entschied nun, dass auch im Falle exzessiver Internetnutzung als schwere Vertragspflichtverletzung ein Arbeitgeber ohne Abmahnung das Arbeitsverhältnis grundsätzlich nicht kündigen kann (Az.: 2 AZR 200/06). Im konkreten Fall hatte ein Arbeitnehmer eine Kündigungsschutzklage angestrengt. Bei der Überprüfung des PC des Arbeitnehmers sicherte der Arbeitgeber eine Reihe von Bild- und Videodateien mit erotischem Inhalt. Über die History-Funktion des Browsers wurde festgestellt, dass von diesem PC Erotikseiten abgerufen wurden [...]

von |Donnerstag, 6. September 2007|2007, Arbeitsrecht, Internet-/Onlinerecht|