Internet-/Onlinerecht

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Online-Auktion nicht bindend!

In einer am 21.1.2000 ergangenen Entscheidung stellte das LG Münster fest, dass durch Online-Auktionen kein wirksamer Kaufvertrag zustande kommt. Es ging um eine Versteigerung bei dem Online-Auktionshaus ricardo.de, bei der ein Pkw "ersteigert" wurde, der Anbieter des Pkw allerdings wegen des nach seiner Ansicht zu geringen Preises die Erfüllung verweigerte. Mit seiner Klage, verlangte der "Ersteigerer" die Erfüllung des Kaufvertrages. Kernfrage des entschiedenen Falles war somit, ob sich der Anbieter im Rahmen der Online-Auktion bindend verpflichtet hatte, nach Ablauf der Gebotsfrist zu dem Letztgebot verkaufen zu müssen. Hier vertrat das LG Münster die Ansicht, dass mangels entsprechender Bevollmächtigung des Auktionshauses [...]

von |Freitag, 21. Januar 2000|2000, Internet-/Onlinerecht|

Der Fall „Webspace“

I. Einleitung Hintergrund des Falles "Webspace" ist, dass sich Klaus T. die Marke "WEBSPACE" beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen ließ (Az.: 39806414). Kurz nachdem die Marke am 07.06.1999 eingetragen wurde, startete ein in diesem Bereich schon mehrfach in Erscheinung getretener Anwalt aus München eine Abmahnwelle und mahnte eine Vielzahl kleinerer Provider ab, den Begriff "Webspace" nicht mehr auf deren Internetangebot anzubieten. Dies selbstverständlich unter Beifügung der Gebührenrechnung. Nahezu jeder mit der Materie "Internet" nur halbwegs Befaßte weiß demgegenüber, dass der Begriff "Webspace" synonym für Speicherplatz verwendet wird, der für Angebote auf Servern, die mit dem Internet verbunden sind, bereit [...]

von |Donnerstag, 30. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, IT-Recht|

Landgericht Bochum verwehrt im Fall „Webspace“ einstweiligen Rechtsschutz

Ein erstes Aufatmen für abgemahnte Verwender des Begriffs "Webspace" geht durch das Internet. Die 14. Zivilkammer - Kammer für Handelssachen - des Landgerichts Bochum hob aufgrund des Widerspruchs des Internet-Providers NK-Net die einstweilige Verfügung, die vom Inhaber der Marke "Webspace" erwirkt wurde, auf (Urteil vom 14.10.1999, Az.: 14 O 120/99). Hintergrund des Falles "Webspace" ist, dass sich Klaus T. die Marke "WEBSPACE" beim Deutschen Patent- und Markenamt für Internetpräsentationen eintragen ließ (Az.: 39806414). Kurz nachdem die Marke am 07.06.1999 eingetragen wurde, startete ein in diesem Bereich schon mehrfach in Erscheinung getretener Anwalt aus München aufgrund der formellen Markenrechtsstellung eine Abmahnwelle [...]

von |Mittwoch, 22. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

Wird der Geschäftemacherei mit Markennamen ein Riegel vorgeschoben?

COMPUTERWOCHE Nr. 43 vom 29.10.1999 Seite 94 Bis vor wenigen Monaten noch herrschte im Internet eine Goldgräberstimmung. Mit der Masche, sich einen Domain-Namen registrieren zu lassen, der einen Firmennamen oder eine bekannte Marke beinhaltete, um dann nachfolgend von dem Firmen- oder Markeninhaber ein “Lösegeld” verlangen zu können, wurde zunächst viel Geld verdient. Genährt wurde das sogenannte “Domain-name-grabbing” zunächst durch Urteile (z.B. OLG Hamm, Az.: 4 U 135/97 - “krupp.de”), wonach eine Übertragung des Domain-Namen nicht verlangt werden, lediglich der Gebrauch des Domain-Namens untersagt werden könne. Daraus folgte denknotwenig, dass derjenige, der einen Domain-Namen mit seiner Marke oder seiner geschäftlichen Bezeichnung [...]

von |Mittwoch, 22. Dezember 1999|Domainrecht, Markenrecht|

Webhosting und Insolvenz des Kunden

Für viele Internet-Provider tritt im hart umkämpften Markt immer wieder die Problematik auf, dass eine ihrer Kunden zahlungsunfähig werden und im Anschluß daran ein Insolvenzverfahren durch gerichtlichen Beschluß eröffnet wird. Für den Internet-Provider stellt sich hier die Frage nach der weiteren Verfahrensweise und nicht zuletzt nach der Rechtslage. Grundsätzlich hat der Internet-Provider als Webhoster zumindest nach der Rechtsprechung des Landgerichts Hamburg ein Zurückbehaltungsrecht am Domain-namen. Es fragt sich allerdings, inwieweit ein solches Zurückbehaltungsrecht für die weitere Leistung des webhostings gegeben ist, wenn der Insolvenzverwalter auf Fortführung der Leistung besteht. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat der Insolvenzverwalter nach § 103 Insolvenzordnung [...]

von |Mittwoch, 15. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, Medienrecht|

Urteil des Landgerichts Bochum im Fall „Webspace“ rechtskräftig

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung des Bevollmächtigten des Verfügungsklägers im Rahmen der mündlichen Verhandlung vor dem LG Bochum, wurde keine Berufung gegen das abweisende Urteil eingelegt. Damit ist die Entscheidung im einstweiligen Verfügungsverfahren rechtskräftig. Da auch das LG München I eine auf Erstattung von Abmahnkosten gerichtete Klage zurückwies, bleibt nun abzuwarten, ob ein Hauptsacheverfahren aufgenommen wird. Immerhin stellte das LG Bochum in seinen Entscheidungsgründen klar, dass es nicht nur am Vorliegen eines Verfügungsgrundes - also der Dringlichkeit - fehle, sondern ebenfalls kein Verfügungsanspruch gegeben sei.  

von |Sonntag, 12. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

WWW-Seiten und Urheberrecht

Eine sich durch die explosionsartige Verbreitung des Internet immer wieder stellende Frage ist die nach dem Urheberrecht von WWW-Seiten. Durch deren digitales Format lassen sich einzelne Elemente oder ganze Seiten problemlos kopieren. Nachstehende Ausführungen sollen daher einen kurzen Überblick über den Schutz von Webseiten, Verletzungshandlungen und evtl. Ansprüche geben. I. Schutz eines Werkes 1. Für WWW-Seiten im Internet wird teilweise diskutiert, diese als Computerprogramm im Sinne des § 2 Abs. 1 Ziff. 1, 69a Urhebergesetz zu schützen. Hintergrund dieses Gedankens war, dass die in einer HTML-Seite verknüpften Elemente als solche die Ausdrucksform eines Computerprogramms darstellen sollen. Nach diesseitiger Ansicht unterliegt [...]

von |Samstag, 11. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, Urheberrecht|

LG Bochum – Webspace / 14 O 120/99 Verkündet am 14.10.1999

14 O 120/99 Verkündet am 14.10.1999 M., Justizangestellte als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle   LANDGERICHT BOCHUM IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In dem Rechtsstreit des Herrn K. T. - Verfügungskläger - Prozeßbevollmächtigter: gegen 1. 2. - Verfügungsbeklagte - Prozeßbevollmächtigte: Rechtsanwälte Dr. Schneider, Seneca & Partner GbR, Bochum, - Korrespondenzanwalt : Rechtsanwalt Hajo Rauschhofer, Wiesbaden hat die 14. Zivilkammer des Landgerichts Bochum - Kammer für Handelssachen - auf die mündliche Verhandlung vom 14.10.1999 durch die Richterin am LG L., den Handelsrichter W. und den Handelsrichter R. für R e c h t erkannt: Der Antrag des Klägers auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung [...]

von |Sonntag, 5. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

LG Bremen: Spitznamen und Domainnames

12 O 428/98 Verkündet am 12.11.1998 K. als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle LANDGERICHT BREMEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In Sachen erkennt die 2.Kammer für Handelssachen des Landgerichts Bremen auf die mündliche Verhandlung vom 8. Oktober 1998 durch den Vorsitzenden Richter am Landgericht Dr. W. für Recht Der Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung wird zurückgewiesen. Die Antragstellerin trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Die Antragstellerin kann die Zwangsvollstreckung durch Sicherheitsleistung von DM 8.000,00 abwenden, wenn nicht der Antragsgegner vor Beginn der Zwangsvollstreckung Sicherheit in gleicher Höhe leistet. TATBESTAND Die Parteien streiten um die Berechtigung zur Nutzung [...]

von |Sonntag, 5. Dezember 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|

EU-Richtlinie für Internet verabschiedet

Am 07. Dezember 1999 verabschiedeten die zuständigen EU-Minister eine Rahmenrichtlinie für das Internet. Die abschließende Fassung dieser Richtlinie ist noch nicht bekannt. Eckdaten sind jedoch, dass jeder in einem EU-Mitgliedsland niedergelassene Anbieter in anderen EU-Staaten Waren verkaufen darf. Eine Zulassung hierfür ist nicht erforderlich. Wichtige Neuerung ist, dass das Recht des Herkunftsstaates, in dem der Anbieter seinen Sitz hat, gelten wird und Verbraucher an ihrem Wohnort klagen können. Den Mitgliedsstaaten wird im Hinblick auf Verbraucher, Persönlichkeitsschutz, Werbe- und Wettbewerbsrecht ein Regelungsvorbehalt eingeräumt. Im nationalen Bereich könnte beispielsweise Deutschland von einer Regelung zum Verbot  der Zusendung unverlangter E-Mail-Werbung Gebrauch machen. Eine solche Regelung beträfe [...]

von |Sonntag, 5. Dezember 1999|Internet-/Onlinerecht|